Hospizkultur und Palliative Care in der Mobilen Hauskrankenpflege
Der Sozial- und Gesundheitssprengel Defereggental-Kals nimmt zusammen mit 3 weiteren Einrichtungen aus Nordtirol am Projekt „HPC Mobil“ teil, welches 2023 erstmals in Tirol vom Land Tirol gestartet und der Tiroler Hospizgemeinschaft durchgeführt wird. HPC Mobil steht für Hospizkultur und Palliative Care in der Mobilen Hauskrankenpflege und bedeutet, den vielfältigen Themen des Alters und Sterbens Raum zu geben und dementsprechend bedarfsgerecht zu handeln.
Wenn man Menschen fragt, wo sie ihre letzten Lebenstage verbringen möchten, da nennt der Großteil ihr Zuhause. Wunsch und Wirklichkeit gehen aber weit auseinander, denn derzeit sterben in Österreich rund 70 % in Institutionen. Die Bedingungen für das Sterben zu Hause sind oft nicht gegeben.
Gemäß unseres Slogans „Sterben daheim, DU bist nicht allein“ ist es im Rahmen dieses zweieinhalbjährigen Prozesses unser Ziel, zusammen mit allen „DU ́s“ (Klient*innen, An- und Zugehörige, Hausärzt*innen, Mobiles Palliativteam, Bezirkskrankenhaus, Wohn- und Pflegeheime, Ehrenamtliche Hospizbegleiter*innen, Nachbarn ..), die wir mit unserem Slogan ansprechen möchten, eine Organisationskultur zu entwickeln, die für die Betreuung und Begleitung von Menschen in der letzten Lebensphase förderlich ist. Dankenswerterweise hat der bekannte Osttiroler Künstler Hans Salcher unseren Leitspruch graphisch dargestellt: Das schützende Dach des Zuhauses gibt Sicherheit und Geborgenheit, stellt gleichzeitig aber auch die pflegenden und unterstützenden Hände jener Menschen dar, die die Sterbenden auf ihrem letzten Weg begleiten.
Im Rahmen 3-tägiger Workshops, begleitet von Mitarbeiter*innen der Tiroler Hospiz- Gemeinschaft werden Ideen, Wünsche, Anregungen - also sämtliche Inputs - gesammelt. Zusammen mit der interne Projektleitung im Sprengel werden dann Arbeitspakete geschnürt, die von einzelnen Gruppen erarbeitet werden. Die Ergebnisse werden in Sinne der Nachhaltigkeit schriftlich - evtl. in Form von Standards – festgehalten und umgesetzt.
Welche Ergebnisse bzw. Verbesserungen erwarten wir uns als Team des Sozial- und Gesundheitssprengels Defereggental-Kals am Ende dieses Projektes?
Die Bedürfnisse der Klient*innen in ihrer letzten Lebensphase wahrzunehmen, zu unterstützen und ihre Wünsche bzw. ihren Willen umzusetzen.
Ein Sterben zu Hause für jene Klient*innen zu ermöglichen, die sich es wünschen
Angehörige zu begleiten und stützen
Die Kommunikation und Zusammenarbeit sowohl innerhalb der Organisation als auch mit
den Systempartner*innen zu fördern
Die Mitarbeiter*innen des Sprengels durch Erweiterung von spezialisiertem Wissen und
der Schaffung von hilfreichen Strukturen zu motivieren und zu stärken
Den Mitarbeiter*innen einen Einblick in die gesetzlichen Instrumente der vorausschauenden Betreuungsplanung zu geben und zu implementieren
Alle Berufsgruppen bei der Arbeit mit Sterbenden im Sinne von Hospizkultur und Palliativ Care zu unterstützen
Wahrgenommene physische und psychische Arbeitsbelastung durch Reflexion oder ähnliche Maßnahmen zu reduzieren
Unser Transparent und unsere Interpretation dazu:
Im Mittelpunkt stehen die Klient*innen. Wir Mitarbeiter*innen vom Sozial- und Gesundheitssprengel machen uns gemeinsam auf den Weg, um zusammen mit unseren Systempartner*innen und allen, die die Klient*innen in ihrer letzten Lebensphase belgeiten, Rahmenbedingungen zu schaffen, die für alle möglichst optimal sind.
Das Puzzle steht für Gemeinschaft und Solidarität. Das einzelne Puzzleteil symbolisiert das ICH, viele Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammengefügt, stehen für das WIR.
Projektleiterteam:
Anton Mietschnig PDL, Elfriede Liebhart, Adelheid Gutwenger
Mehr Informationen: https://www.hospiz-tirol.at/akademie/fuer-institutionen/hpc-mobil-hospizkultur-und- palliative-care-in-der-mobilen-hauskrankenpflege